Entdeckungen in Luthers Land
Martin Luther (eigentlich Martin Luder; geboren am 10. November 1483 in Eisleben; gestorben am 18. Februar 1546 in Eisleben) ist der geistige Vater der protestantischen Reformation. Als Augustiner-Mönch wurde er Theologe und Professor und wollte notwendige Reformen zunächst ohne Kirchenspaltung erreichen. Seine Kritik am schwunghaften Ablasshandel formulierte er in 95 Thesen, die er in einem Brief an seinen Bischof beifügte. Dieser Vorgang wurde als Thesenanschlag berühmt.
Durch seine sprachliche und schriftstellerische Gabe entfaltete er breite Wirkungen; seine Lutherbibel zählt bis heute zu den wichtigsten Bibelübersetzungen. Diese Übersetzung gilt auch als Grundlage der einheitlichen deutschen Schriftsprache.
Luther in Halle: Marienkirche und Marienbibliothek
Die beiden Turmpaare der Marktkirche "Unser Lieben Frauen" sind das unverwechselbare Wahrzeichen der Stadt Halle. Sie bilden mit dem Roten Turm die Fünf-Türme-Silhouette.
Unter Kardinal Albrecht wurden zwei mittelalterliche Kirchenbauten zu einer neuen, großen Kirche vereint. Bei den beiden Vorgängerkirchen handelte es sich um die Gertrudenkirche mit den Blauen Türmen, die schon seit dem 11. Jahrhundert als Pfarrkirche der Talgemeinde bestand und um die St.-Marien-Kirche, die im 12. Jahrhundert im Zuge einer bedeutenden Stadterweiterung errichtet wurde.
In der Marktkirche hat Martin Luther dreimal gepredigt. Der wertvollste Schatz der Kirche ist die Totenmaske von Luther, die während der Überführung seiner sterblichen Hülle von Eisleben nach Wittenberg in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar 1546 durch Wilhelm Furtenagel abgenommen wurde.
In der Karwoche 1541 hielt Justus Jonas, ein Freund und Mitstreiter Martin Luthers, die erste evangelische Predigt in der Marktkirche. Zu den Schätzen der Marktkirche gehört eine Bronzetaufe, die aus einer der Vorgängerkirchen stammt. In ihr wurde Georg Friedrich Händel 1685 getauft. Außerdem findet man hier die wertvolle, im Jahre 1552 gegründete Marienbibliothek mit einem Bestand von rund 30.000 Bänden, vorwiegend aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.
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